Freiarbeit

Lernen in Freiheit und Verantwortung

Die Freiarbeit ist das Herzstück unseres Unterrichts und folgt den Prinzipien Maria Montessoris. Sie ermöglicht den Kindern, selbst zu entscheiden, womit, wie lange und mit wem sie arbeiten möchten. Diese Freiheit stärkt nicht nur ihre Selbstständigkeit, sondern auch ihre Fähigkeit zur Konzentration und sozialen Interaktion.

Warum ist Freiarbeit so wertvoll?

  • Eigenständiges Lernen: Kinder wählen ihre Aufgaben selbst und beschäftigen sich intensiv mit Themen, die sie interessieren. Dadurch lernen sie mit Freude und Motivation.
  • Soziale Entwicklung: Durch die freie Zusammenarbeit mit anderen lernen die Kinder Rücksichtnahme, Kommunikation und Teamfähigkeit.
  • Individuelles Tempo: Jedes Kind kann in seinem eigenen Rhythmus arbeiten, was Stress reduziert und Erfolgserlebnisse fördert.
  • Fokus auf Konzentration: Die Freiarbeit hilft, Ausdauer und Aufmerksamkeit zu trainieren – wichtige Fähigkeiten für das gesamte Leben.

Die vorbereitete Umgebung – ein Schlüssel zum Erfolg

Damit die Freiarbeit funktioniert, braucht es eine anregende Lernumgebung. Montessori-Materialien sind so gestaltet, dass sie die Neugier wecken und den Lernprozess unterstützen. Der Lehrer spielt dabei eine besondere Rolle: Er begleitet das Kind als Beobachter, Helfer und Impulsgeber – ohne es zu bevormunden.

Herausforderungen und Unterstützung

Nicht jedes Kind findet sich sofort in der Freiarbeit zurecht. Einige brauchen mehr Anleitung, um sich zu konzentrieren oder eine passende Aufgabe zu finden. Hier hilft der Lehrer durch gezielte Unterstützung, indem er Materialien empfiehlt, bei der Organisation hilft oder durch klare Vorgaben Struktur gibt.

Ein harmonisches Miteinander

Die Freiheit der Kinder endet dort, wo sie andere einschränkt. Rücksicht und gegenseitiger Respekt sind essenziell, um eine harmonische Lernatmosphäre zu schaffen. Maria Montessori betonte: „Soziale Disziplin äußert sich in der Achtung vor der Arbeit und den Rechten des anderen.“

Freiarbeit ist eine wertvolle Methode, die Kindern hilft, Selbstständigkeit, Verantwortungsbewusstsein und Freude am Lernen zu entwickeln – Fähigkeiten, die sie ein Leben lang begleiten.

Gebundener Unterricht

Struktur als Grundlage für selbstständiges Lernen

Neben der Freiarbeit spielt der gebundene Unterricht eine wichtige Rolle. Hier werden Inhalte nach Lehrplan vermittelt und grundlegende Kompetenzen aufgebaut. Dieser Unterricht ist an Fächer, Zeit, Lehrkräfte und Materialien gebunden, bildet aber keinen starren Gegensatz zur Freiarbeit, sondern ergänzt sie gezielt.

Die Vorteile des gebundenen Unterrichts

  • Gezielte Einführung von Themen: Neue Inhalte und Methoden werden strukturiert eingeführt, um eine solide Grundlage für weiteres Lernen zu schaffen.
  • Sicherheit und Orientierung: Klare Abläufe und Vorgaben helfen Kindern, sich im Lernstoff zu orientieren und grundlegende Kompetenzen aufzubauen.
  • Verknüpfung mit der Freiarbeit: Der gebundene Unterricht dient oft als Ausgangspunkt – das Gelernte kann in der Freiarbeit vertieft und individuell weiterentwickelt werden.
  • Förderung von Teamarbeit: Gemeinsames Lernen im Klassenverband stärkt das Miteinander und die Fähigkeit zur Zusammenarbeit.

Flexibilität im gebundenen Unterricht

Der gebundene Unterricht an einer Montessori-Schule ist nicht rein lehrerzentriert, sondern fördert aktives Lernen. Viele Arbeitsformen aus der Freiarbeit fließen in diesen Unterricht ein, sodass die Kinder weiterhin selbstständig und kreativ arbeiten können. So entsteht ein harmonischer Wechsel zwischen Struktur und freiem Lernen – beides unterstützt die ganzheitliche Entwicklung der Kinder.

Fachunterricht

Fachunterricht – Vertiefung und Vielfalt

Neben den Klassenlehrkräften unterrichten Fachlehrkräfte spezielle Bereiche wie Sport, Religion und Werken/Gestalten. Der Fachunterricht ergänzt den allgemeinen Unterricht und bietet den Kindern die Möglichkeit, sich intensiv mit bestimmten Themen auseinanderzusetzen.

Warum ist der Fachunterricht wichtig?

  • Vertiefung spezieller Kompetenzen: Jedes Fach bringt eigene Anforderungen und Lernziele mit sich. Der Fachunterricht ermöglicht es den Kindern, sich gezielt mit diesen Themen auseinanderzusetzen.
  • Abwechslung und neue Perspektiven: Durch verschiedene Fachbereiche wird das Lernen abwechslungsreich und fördert die Neugier und Kreativität der Kinder.
  • Praxisnahes Lernen: Besonders in praktischen Fächern wie Werken oder Sport erleben Kinder den direkten Bezug zwischen Theorie und Anwendung.
  • Fachliche Expertise: Die Fachlehrkräfte bringen spezielles Wissen mit und können die Kinder gezielt fördern.

Der Fachunterricht bereichert den Schulalltag und sorgt dafür, dass die Kinder eine umfassende, vielseitige Bildung erhalten, die ihre individuellen Stärken und Interessen unterstützt.

Zusatzangebote

Mittagessen

Es kann wahlweise Mittagessen an der Schule bestellt werden oder Sie geben Ihrem Kind ein eigenes Essen mit. Wir möchten jedoch darauf hinweisen, daß wir keine Kapazitäten für eine Kühlmöglichkeit haben.

Zum Speiseplan

Hausaufgabenbetreuung

An unserer Schule gibt es von Montag bis Donnerstag eine Nachmittagsbetreuung :

Aktivität
12:30 – 13:00 Mittagessen
13:00 – 13.30 „Draußenzeit“
13:45 – 14:30 Hausaufgabenbetreuung (kurze Gruppe)
14:30 – 15:30/16:00 verschiedene Angebote (lange Gruppe)

Zirkus-AG

Nachmittags finden verschiedene Arbeitsgemeinschaften statt.

Einmal in der Woche treffen sich die Kinder in der Turnhalle zur „AG Zirkus“. Hier werden Jonglieren, Balancieren, Einradfahren und Artistik mit großer Freude geübt. Dabei wird nicht nur die Technik gelernt, sondern das Gleichgewicht, die Hand-Auge-Koordination die Kooperation mit anderen u.v.m. geschult.

Viele dieser Aktionen werden schließlich in verschiedenen Aufführungen auch einem größeren Publikum gezeigt.

Theater-AG

Inhalt:
Die Theater-AG bietet die Möglichkeit, jede Woche gemeinsam mit unserer Theaterpädagogin neue Einblicke in die Welt der Märchen und Geschichten zu erhalten und eigene Möglichkeiten ihrer Darstellung zu erproben.

Eine feste Gruppe von Spielbegeisterten aus allen Jahrgangsstufen experimentiert mit altbekannten Märchenmotiven, erfindet gemeinsam neue Helden für eine eigene Geschichte. In der Umsetzung dieser Geschichte findet jeder seinen Platz, ob als Spieler auf der Bühne oder als kreativer Mitstreiter (Bühne, Kostüme).

Ziel:
In diesem Angebot intensivieren die Kinder ihre in den Klassentheaterprojekten gewonnenen Spielerfahrungen. Sie experimentieren zusätzlich mit neuen Theaterformen. Die Altersmischung fördert das gegenseitige kreative Lernen untereinander. Der prozesshafte Charakter mit der abschließenden Werkstattaufführung ermöglicht den Kindern eine besondere Gruppenerfahrung.

Leistungserhebung & Dokumentation

Das Kind leistet, indem es arbeitet. Aus dieser Überzeugung leitet sich unsere Auffassung von Leistung her: Leistung, die aus dem Kinde kommt, die dynamisch ist und die der Persönlichkeitsentfaltung dient und nicht der Auslese.

Es ist selbstverständlich, dass Kinder in der Schule etwas leisten. Sie wollen und können Leistungen erbringen. Aber Leistung ist kein absoluter Begriff. Jedes Kind kommt mit unterschiedlichen Voraussetzungen in die Schule und startet folglich nicht von Null, sondern von seinem eigenen »Leistungsstand« aus. Bei uns soll jedes einzelne Kind seine größtmögliche Leistungsfähigkeit entfalten können. Ein einheitlicher normierter Leistungsstand wird dabei kaum herauskommen. Die erbrachte Leistung wird nicht an anderen Kindern und einer eher willkürlich festgesetzten Klassennorm gemessen, sondern in erster Linie am Kind selbst. Bewertet wird die persönliche Anstrengung und der individuelle Lernfortschritt.

Diesen individuellen Leistungsbegriff anzuerkennen, erfordert sehr viel von den Eltern, dem Lehrer und auch von den Kindern selbst. Über allem steht dabei das Vertrauen in das Kind, das man kennen oder so gut wie nur möglich kennenlernen muss. Nur wenn dieses Vertrauen und diese durch genaue Beobachtung erlangte Kenntnis des Kindes bestehen, kann man den Mut zum Ab­warten und Zulassen aufbringen: Abwarten, wenn „Leistung“ nicht dann erbracht wird, wenn es gemäß der „normalen“ Entwicklung oder laut Lehrplan an der Zeit wäre, aber auch zulassen, wenn das Kind eine „Leistung“ vor der Zeit erbringen will oder gegebenenfalls auch eingreifen, wenn das Kind die Leistung über längere Zeit verweigert. Es gehört zu den schönsten Erlebnissen unse­rer Arbeit, wenn die manchmal lange und bange Zeit des Abwartens schließlich mit einem Erfolg belohnt wird.

In die Leistungserhebung fließen die vorangegangenen Gedanken ein.

Mit der durch das zuständige Staatsministerium verliehenen Anerkennung (2015), erhielt unsere Schule das Recht, Zeugnisse zu erteilen, die die gleiche Berechtigung haben, wie die der öffentlichen Schulen.

Förderung

Individuelle Unterstützung

Wenn Kinder über den normalen Unterricht hinaus Unterstützung benötigen, stehen gezielte Förderangebote zur Verfügung. Lern- und Verhaltensprobleme werden früh erkannt und individuell begleitet.

  • Kleine Lerngruppen: Der Förderunterricht findet in Kleingruppen oder Einzelstunden statt und nutzt speziell abgestimmte Montessori-Materialien.
  • Integrierte Förderung: Die enge Verbindung zwischen Therapie und Unterricht erleichtert den Transfer des Gelernten in den Schulalltag.
  • Stärkung der Selbstständigkeit: Kinder lernen, Herausforderungen anzunehmen und mit geeigneten Methoden zu bewältigen.
  • Gezielte Hilfe: Bei Teilleistungsstörungen wie Legasthenie oder Dyskalkulie erhalten Kinder durch Fachkräfte gezielte Unterstützung.

Durch die enge Einbindung in den Schulalltag wird die Förderung als selbstverständlicher Teil des Lernens erlebt, der Kindern hilft, ihre individuellen Stärken zu entfalten.

Theaterpädagogik

Mit speziellen Angeboten aus der Spiel- und Theaterpädagogik wird das Profil der Schule erweitert. Dabei gib es drei Blickpunkte:

Spiel – Spieler

Angelehnt an die Freiarbeit gibt es „Spielraum“ für die eigene Erprobung: So entsteht eine „Spielkartei“, die von allen Kindern erweitert und genutzt wird. Spiele werden ausprobiert, Regeln formuliert, eventuell auch historische Quellen erforscht. Über die einzelnen Spielarten (Bewegungs-, Rollen- und Sprachspiele, sowie Sensibilisierungsspiele u. a.) kann jedes Kind seine verschiedenen Ausdrucksmöglichkeiten im Austausch mit den anderen erleben.

Geschichte – Rolle

Auch hier nutzen wir unsere gemeinsame Kreativität: Die Klassen entwickeln ihre eigene Fortsetzungsgeschichte rings um eine kleine „Heldengruppe“, die ihre Abenteuer und Konflikte erlebt. Zunächst nur erzählt, erwachen die Figuren im Szenenspiel zum Leben. Dabei sind die Rollen nicht fest verteilt, sodass die Kinder verschiedene Blickwinkel der Geschichte darstellen können. Auf dieser Ebene werden die Erfahrungen der Spieler intensiviert: Sprache, Mimik und Gestik im Rahmen verschiedener Rollen erprobt.

Künstlerische Mittel – Material

Jede Geschichte sucht ihre künstlerischen Mittel, so auch bei uns: Neben den schauspielerischen Mitteln, gilt es auch musikalische und Mittel der bildenden Künste zu nutzen. Rhythmus, Licht und Schatten, Material und Puppe – vielfältige Formen der Verfremdung und der Symbolisierung können mit der eigenen Geschichte verflochten werden.

Zum Ende ihrer Grundschulzeit erarbeiten die Viertklässler ein kleines Bühnenprogramm, mit dem sie sich von der Schulfamilie verabschieden.